OMP M2 Evo

von OMPHobby, Bericht von Peter Schütz

OMP M-2 Evo

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#RC-Helikopter

  • #RTF
  • #M2-Evo

Technische Daten

  • Hauptmotor: SunnySky R40S-3.
  • Heckmotor: SunnySky R13-3.
  • Hauptrotordurchmesser: 434 mm.
  • Heckrotordurchmesser: 89 mm.
  • Fluggewicht: ca.. 345 g.
  • Abmessungen: 428 mm x 72 mm x 138 mm.
  • Flightcontrol mit Empfängeranschluß für Empfänger S. BUS, DSM, DSMX.
  • Eingebauter OMPHOBBY Empfänger.

Setup

  • Servos: OMP M2 EVO V3 Servo
  • Akku: 3S LiPo 750mAh (Flugzeit: 8 Min)
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Erfahrung

  • Anzahl Flüge: ca. 60

RC-Helikopter Messlatte 2023?

Vor 15 Jahren begann ich das RC-Hobby mit Koax-Helikoptern und in der Folge mit einem EFlite Blade 400 3D, Thunder-Tiger MiniTitan, Mikado Logo 10 3D und etlichen T-Rex Helis bis zur Grösse 600er.

Seit 2022 fliegt nun manchmal ein Kollege seine kleinen EFlite Blade-Helikopter und schwärmt immer wieder davon, wie unproblematisch doch Helis heute zu fliegen seien. Und siehe da, irgendwie reizt es mich langsam selbst wieder, einen Hubschraauber zu steuern.
Über YouTube wurde ich so auf den M2 Evo von OMPHobby aufmerksam. Er hat mit 40cm Rotorkreis die richtige Grösse (ok, ein bisschen grösser dürfte er noch sein) und fasziniert mich durch den einfachen, zweckmässigen Aufbau. Ein ultraleiser Direktantrieb für beide Rotoren, ein paddelloser Kopf mit extrem wenig Bauteilen, ein Flugcontroller mit einem Stabilisierungsmodus. Ein Sender im Stil eines Playstation-Controllers und mit irren Features. Das gefällt mir alles sehr.

Also habe ich den Heli als RTF-Version mit Akkus und Ladekabel bei Kindler Modellbau gekauft. Nebst einer kurzen Einführung zur Senderbelegung, wie alles funktioniert und worauf ich zu achten habe, erledigt der freundliche Verkäufer auch noch gleich den nötigen Trimmflug, damit das Modell dann auf Anhieb sauber fliegt. Perfekt.

Die Qualität des Materials ist beeindruckend! Das Modell ist technisch reduziert bis auf das Nötige und egal wo man hinblickt, entdeckt man clevere und durchdachte Details. Wenn man eine Schraube lösen will, sollte man sie übrigens vorher mit dem Lötolben kurz anheizen, weil OMPHobby mit Loctite wahrlich nicht gespart hat.

Der Sender: Radiomaster Zorro

Die Sendertechnik hat sich in den letzten Jahren enorm entwickelt. Der Radiomaster Zorro hat ein monochromes LCD-Display, Hallsensoren für die Knüppel, eine ausklappbare Antenne, SD-Card-Slot, USB-C Port, Kopfhörerausgang und Trainerbuchse. 4 Kippschalter, 2 Drehgeber, vier einfache Drücker und Vibrationsfunktionen. Wechselbare Modes (1 und 2) volle 16 Kanäle! Er beherrscht mehrere Protokolle (wie DSM, Spektrum, FRSky und Graupner HOTT), kann Telemetrie und Sprachausgabe und die Open-Source-Software dazu liegt auf GitHub. Heiliger BimBam! Das Teil kann einfach alles was man braucht und vieles, was man sich wünschen würde. Und die Kosten? Unter CHF 200.- Kann das was taugen? Oh ja!

Klar, zum weiträumigen Segelfliegen würde ich den Zorro nicht verwenden, allein schon wegen der beschränkten Akkulaufzeit von nur ca. 2 Stunden. Das ist wirklich der einzige Punkt, den man als gestandener Modellpilot bemängeln kann. Unsere Futabas, Graupner und Jeti Steuerungen laufen ja locker 20, 50, 100 Stunden mit einem "richtigen" Akku. Aber dafür wiegen sie auch 10x mehr und was letztlich, was kümmert's mich, den Senderakku halt ebenso häufig zu laden wie die Flugakkus. Zudem bietet der Radiomaster Zorro noch eine clevere Zusatzlösung in Form einer Balancer-Buchse für einen 2S-Akku. Genau, man steckt bei Bedarf einfach einen externen 2S-Akku an diese Senderbuchse und realisiert so eine externe Stromversorgung.
Fazit: zum Heli fliegen, oder einen kleinen Segler am Hang ist der Radiomaster Zorro Sender super!

Der Flugcontroller im M2-Evo

Der M2 Evo enthält einen herzig kleinen zentralen Flugcontroller, welcher sowohl Empfänger, die Drehzahlregler für die beiden Brushlessmotoren, Gyro- und Stabilisierungsfunktionen beinhaltet. Das Modell kann über Edge TX,, oder einen S-Bus-, oder DSMX-Satelliten-Empfänger gesteuert werden. Für die Motorensteuerung ist sowohl ein drehzahlgesteuerter Betrieb programmiert, wie auch zwei Flugmodi mit festen Drehzahlen für 3D-Flüge. Auch auch hier bleiben keine Wünsche offen!

Maiden

Alles wirkt schlüssig, ist hoch präzise und nachvollziehbar. Entsprechend sicher fühle ich mich, als ich das Modell zum ersten Mal selbst starte. Der M2 Evo steht stabil und satt in der Luft und fühlt sich an, als wäre er deutlich grösser. Die voreingestellte Dual-Rate Vorgabe auf Nick und Roll deaktiviere ich bereits nach dem ersten Flug. Er ist damit zu sehr eingeschränkt für schnellere Lagenveränderungen. Hingegen wünschte ich mir für die Pitchfunktion mehr Kontrolle, weil der M2 diesbezüglich sehr empfindlich reagiert. Mit der Daumensteuertechnik hüpft mir der Heli auf und ab wie ein Gummiball auf Speed. Diesbezüglich muss ich meine Steuertechnik anpassen und mich erst an den Charakter des kleinen Grashüpfers gewöhnen. Man spürt jederzeit deutlich, dass er für 3D-Flüge gebaut ist. Gibt man ruckartig 100% Pitch, beschleunigt der Heli wie ein Geschoss und gewinnt augenblicklich mehrere Meter pro Sekunde an Höhe. Leistungsreserve hat er wirklich genug. Wie immer reizt es mich aber mehr, das Modell Scale-like fliegen zu lassen. Das erweist sich dann als gar nicht sooo einfach. Ganz einfach weil er so klein und agil ist. Da braucht es etwas Erfahrung und Feingefühl, ihn mit begrenztem Tempo zu bewegen, so dass das Ganze elegant und rund aussieht und nicht wirkt, als würde ein hyperaktives Eichhörnchen auf Koffein über die Wiese brettern.

Bereits nach einem Dutzend Flüge habe ich die grundlegenden Übungen der Helischool wieder drauf und fühle mich sicher, das Modell zu beherrschen. An weiteren Flugabenden folgen geflogene Achten und Rundflüge nach Lust und Laune.

Bisher habe ich ihn 3x aus dem Flug in die Wiese gelegt, ganze einfach weil ich die Flughöhe nicht im Griff hatte und auf einmal zu tief flog, so dass er schliesslich am hohen Gras anhängte. Passiert ist dabei: nix! Man muss bloss rechtzeitig den Motor ausschalten und den Heli anschliessend wieder auf die Startposition tragen und schon wird weiter geflogen als wäre nichts geschehen. Wow. Das Landegestell schluckt klaglos auch härtere TouchDowns und erweist sich wie alles andere als äusserst stabil!

Aktuell fliegt der OMP M2 Evo so gut und ruhig, dass ich mich davor scheue, ihn durch 3D-Flugexperimente zu beschädigen. Aber da macht mir ja niemand Druck. Irgendwann kommt sicher wieder der Wunsch nach Stall Turns und mehr Action in der dritten Dimension.

Neue Kleider

Microheli produziert immer noch wunschschöne Hauben für viele Helimodelle. So auch für den M2-Evo. Ich konnte es nicht lassen, mir einige davon zu bestellen.

Microheli Haube für den M2 Evo
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verschenkt
Microheli Haube für den M2 Evo
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Microheli Haube für den M2 Evo Mein Favorit!

 

Der kleine Hubschrauber macht Spass und ist grundsätzlich unproblematisch. Bei Winden über 20 km/h und seitlicher Fluglage beginnt manchmal das Heckrohr ein wenig vertikal zu wabbeln. Allzu viel Wind mag er also nicht. Aber das ist halt Physik. Auch wenn er sich noch so Mühe gibt, kann er seine geringe Grösse nicht immer verbergen. Auch dann nicht, wenn man weiter als 40m weg fliegt. Dann sieht man ihn oft nur noch als "Pixel", aber das ist ja auch kein Problem, solange man weiss, in welche Richtung die Nase gerade schaut. Stellt man ihn mit 45 Grad Nicklage hin, wird der M2 erstaunlich schnell und dürfte gefühlte 60 km/h erreichen. Bei entspanntem Scaleflug reichen die 750mAh Akkus für gute 8 Minuten Flugzeit.