Schönere Videos / Fotos machen

von Peter Schütz

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Bildgestaltung ist keine Hexerei

Mit folgenden Tipps & Tricks gelingen dir schöne Modellfotos und -videos.

 

Statische Motive

Bevor du auf den Auslöser deiner Kamera drückst, solltest du dich immer fragen: was will ich mit diesem Bild zeigen?
Willst du ein Objekt, oder eine Person zeigen, dann versuche, das Motiv möglichst bildfüllend abzulichen. Gehe näher ran, oder benutze die Zoomfunktion der Kamera. Willst du die schöne Aussicht in Szene setzen? Dann lege deine Aufmerksamkeit auf diese.

Oben ein Foto aus meinem privaten Familienalbum. Wir fragen uns: wer ist das auf dem Bild? Es ist nicht erkennbar. Oder geht es hier um den Hügel dahinter? Wie auch immer, ist es ein gutes Beispiel für ein Foto, welches noch Luft nach oben hat.

Willst du eine Szene einfangen, dann überlege, was alles im Bild zu sehen sein soll. Achte vor allem auch auf Sachen, die du nicht im Bild haben willst, wie herumliegende Plastiktaschen, volle Aschenbecher usw. Unerwünschtes lässt sich oft mit wenig Aufwand entfernen.

Überlege, aus welcher Perspektive zu das Motiv ablichten willst. Stehend, liegend, in der Hocke? Was wirkt am Besten?
Kleine Objekte, wie Modellflugzeuge wirken meist schöner, wenn man die Kamera knapp über dem Boden hält.

Achte auf die Ausrichtung der Kamera. Ist der Horizont waagerecht?

 

Die Bildgestaltung

Wenn dir klar ist, was das Bildmotiv sein soll, geht es darum, dieses interessant zu inszenieren (in Szene zu setzen).
Die meisten Leute neigen dazu, das Motiv mittig ins Bild zu stellen:

Das kann man machen, aber das Problem ist: man schaut auf das Bild und hat es mit einem Blick erfasst. Punkt. Fertig. Relativ langweilig.
Grafiker nutzen oft und gerne den goldenen Schnitt, weil dieser Abmessungs-Verhältnissen der Natur folgt. Bilder, bei denen die Motive so ausgerichtet sind, wirken auf Anhieb viel interessanter, spannender, attraktiver. Viele Kameras bieten für diese Methode der Bildgestaltung übrigens sogar einblendbare Hilfslinien im Sucher.

Den goldenen Schnitt siehst du hier.

Wenn man genau das, was man zeigen will, an den Schnittpunkten des goldenen Schnittes ausrichtet, kriegt man quasi automatisch ein gutes Foto!

Das Auge wird beim Betrachten jetzt ins Bild gezogen und der stärkste Punkt liegt auf den Augen der Person, Aber auch die Umgebung erhält jetzt bereits eine Bedeutung und wird nach der Person auf dem Bild Beachtung finden.

Setze auch den Horizont, oder andere markante Linien im Bild auf die Achsen des goldenen Schnitts.

Versuche, möglichst 3 oder mehr Ebenen im Bild zu schaffen: Vordergrund, Mitte, Hintergrund.

Schau dir nun diese Komposition an und überlege dir, wie sie aussähe, wenn das Haus dein Hauptmotiv wäre.

 

Bildzentrierung beim Filmen

Beim Filmen von bewegten Objekten wie Modellflugzeugen gilt dasselbe wie bisher geschrieben.

Zusätzlich gilt es hier aber noch die Bewegungsrichtung des Motivs zu berücksichtigen.
Die Regel lautet: Lasse vor dem Objekt mehr Platz als dahinter.

Beispiele:


Mit dieser Positionierung fliegt das Modell "aus dem Bild" hinaus. Das stört optisch, weil wir beim Betrachten automatisch wissen wollen: wohin fliegt das Flugzeug? Auch kann der Eindruck entstehen, dass du als Kamerafrau/-mann zu langsam für das Modell bist.


Wenn du vor dem Motiv mehr Platz lässt, erkennt man beim Betrachten dessen bevorstehende Bahn, dass keine unmittelbare Gefahr droht. Das Beispielbild soll vor allem diesen Effekt verdeutlichen. Sobald du einmal beginnst, beim Filmen auf solche Sachen zu achten, wird deine Bildgestaltung automatisch immer besser werden.
Ein weiterer Effekt ist, dass du die Kamera weniger weit schwenken musst, wenn das Motiv sich in eine Kurve bewegt, oder wendet.
Anders ausgedrückt: du hast länger Zeit, um zu reagieren!


Du erkennst, dass der Pilot in eine Kurve einlenkt? Lass das Modell ins Bild kommen und suche wieder den goldenen Schnittpunkt für den weitere Verlauf.

Den goldenen Schnitt kann man überall dort im Leben anwenden, wo es um irgendwelche Gestaltung oder Positionierung geht. Probier's aus.

 

Zoom

Filme wirken professioneller, wenn du wähernd der Aufnahme nicht ständig zoomst. Suche den Zoofaktor für eine Szene aus und filme diese dann, möglichst ohne zu zoomen.

Wenn du dir beim Filmen ständig das Modell aus dem Bild fliegt, hast du zu nahe heran gezoomt! Pause, ein bisschen raus zoomen und weiter filmen.

 

Schnitt

Denke bereits beim Filmen an den Schnitt. Du brauchst z.B. auch Szenen für den Beginn und den Schluss eines Films. Die Montage des Films wird deutlich einfacher, und bereitet mehr Spass, wenn du bereits beim Drehen den Ablauf, die Geschichte deines Films planst.

Lass am Ende einer Szene die Kamera immer noch einige Sekunden weiter laufen. Das gibt dir beim Schnitt viel mehr Möglichkeiten (z.B. ausblenden / Kreuzblenden). Szenen schneiden kann man immer, aber was nicht an Bildmaterial da ist, kann nicht verwendet werden!

Verwackelte Szenen können nachträglich mit einer Bildstabilisierung allenfalls noch brauchbar werden.

 

Viel Spass beim Fotografieren und Filmen

Peter