Baubericht
von Gerhard Hubek
Mitte März 2015 war ich vom Modellsport Team Airsharks Austria zu einem tollen Indoorfliegen eingeladen. Man sah dort viele unterschiedliche Modelle, aber leider keinen fliegenden Hai, das Maskottchen des Vereins! Das weckte meine Motivation, für den nächsten Event einen solchen zu konstruieren. Nur vier Tage später erfolgte bereits der Erstflug des Airsharkys. Um die Flugeigenschaften eines Shockflyers nachzuahmen, habe ich die Formen bewusst einfach gehalten. Und das hat sehr gut funktioniert! Man kann mit dem Airsharky so ziemlich alles fliegen; auch Hoovern ist relativ leicht möglich, es liegt nur am Können des Piloten. Durch die relativ großen Querruder und beigemischten Höhernruder, ist er besonders agil in der Längsachse.
Mein AirSharky besteht aus 4mm Climapor (Tragflügel) und 7mm Climapor (Rumpf). Wer besonders leicht bauen will, kann ihn auch mit 3mm Depron und CFK- Verstärkungen bauen. Für Outdoorflüge und eine robustere Bauweise empfiehlt es sich, 6mm Depron als Baumaterial zu nehmen.
Der Aufbau ist wieder ganz einfach: meine Vorlage wurde mit 260% Grösse (Posterdruck) ausgedruckt und die Teile mit diesen Schablonen ausgeschnitten. Die Aufteilung der Tragfläche in 2 Teile ist nicht unbedingt notwendig. Wer entsprechend großes Material vorliegen hat, ist besser dran, diesen Teil einteilig zu bauen. Ein CFK-Holm (Höhe je nach Materialstärke) ist auf ca. ¾ der Spannweite einzubauen. Die Ruder sind auszuschneiden und anzuschlagen, danach wird der Airsharky auf den Rücken gelegt und auch noch der Rumpfunterteil rechtwinkelig aufgeklebt.
So, nun ist die beste Zeit für die Farbgestaltung. Mein blauer Hai ist eigentlich von der Flossenanatomie her ein weißer Hai, das wäre mir aber zu einfach gewesen. Deshalb bekam er ein maritimes Blau / Hellblau verpasst. Wer ein eigenes Design möchte, stöbert am besten im Internet, man glaubt ja gar nicht, wie viel unterschiedliche Arten von Haien es gibt.
Auf dem Rücken liegend (der Airsharky, nicht du) kann man jetzt recht einfach die RC-Anlage einbauen. Nur das Seitenruderservo ist erst nach Aufkleben des Rumpfoberteiles zu montieren.
Die Anlenkung des Höhenruders mit 2 Servos ist eigentlich nur der Zweiteilung der Ruderfläche geschuldet, aber diese Lösung ermöglicht fortgeschrittenen Piloten auch das Beimischen der Höhenruder zu den Querrudern, was vor allem Indoor zu einer extremen Manövrierbarkeit führt. Draussen bei höherem Tempo spürt man diesen Effekt nicht so stark.
Je nach verwendetem Motor ist entweder ein Ausschnitt oder direktes Ankleben des Motorspantes mit Abschrägen der Nasenpartie notwendig oder sinnvoll.
Wer Kindern in seinem Umfeld eine Freude bereiten will, kann den Airsharky auch mit 100% Grösse ausdrucken: das ergibt eine sehr guten Wurfgleiter. Der Schwerpunkt wird mit ca. 2-3g g Blei oder Plastilin an der Nase erreicht. Wurfweiten von über 15m sind so leicht zu erzielen. Sollte er nicht auf Anhieb geradeaus fliegen, so sind die Ruderflächen einfach etwas zu justieren. Gesamtgewicht ca. 8g
Bleibt nur die Frage offen, wer wohl der mutige Zahnarzt war, der dem Airsharky einen Goldzahn verpasste?