Baubericht
von Gerhard Hubek
Die Grundidee zu dem Modell lag in dem Wunsch, einen einfach zu bauenden und zu fliegenden Jet für die Hallensaison zu haben.
Shockys waren uns schon zu langweilig geworden. Eine neue Herausforderung mußte her. Beim Ausprobieren diverser Konstruktionen stellte ich fest, dass diese allesamt zu groß, zu schwer waren und bestenfalls für das Kreisfliegen in der Halle taugen. Ich wollte aber einen wendigen Flieger für Kunstflug und Schwarmflüge. Hier die Lösung: der Eurofighter.
Die vorliegende Konstruktion ist in nur 2...3 Stunden gebaut. Das fertige Modell ist extrem wendig - wie ein Shockflyer - und eignet sich perfekt für Schwarmflüge. In unserer 3-fach Turnhalle können locker 10, oder mehr Eurofighter gleichzeitig fliegen. Outdoor macht der Eurofighter ebenfalls eine gute Figur. Bis Windstärke 3 hat er nicht das geringste Problem und fliegt sehr eigenstabil. Wie gut man bei Wind noch vorwärts kommt, hängt dann halt von der Motorleistung ab. Auch ist der Transport sehr einfach: die Fighter lassen sich schräg aufgestellt prima auf der Rückbank des Autos stapeln.
Meine Modelle sind aus 4mm Climapor-Platten erstellt (erhältlich bei Bauhaus oder Amazon). Diese Platten sind hellgrau und einseitig weiß beschichtet, recht zäh, trotzdem steif und sehr leicht. Man kann die graue Seite als Unterseite beim Modell verwenden und die weiße oben, denn diese gibt einen sehr guten Haftgrund beim Lackieren mit Spraydosen wie Hitcolor (bei OBI, etc.). Du kannst auch 3mm Depron-Platten verwenden, nur sind diese halt spröder und leider nicht überall erhältlich.
Zuerst wird der PDF-Plan ohne Anpassung ausgedruckt und zusammengeklebt, die fehlenden Randbereiche einfach ergänzen. Das Ausschneiden der Teile ist der nächste Schritt. Der Flügel ist natürlich spiegelgleich durch Umschlagen der Schnittvorlage in einem Stück zu bauen. Bei der Climaporplatte mit nur 50 cm Breite muss man am Flügelende ein Stückchen Material ergänzen. Das waren dann aber auch schon die zeitaufwändigsten Arbeiten.
Danach wird einmal die Grundplatte, sprich der Flügel und das Seitenruderteil weiter bearbeitet, die Ruder ausgeschnitten, mit UHU-Por und Tesastreifen angeschlagen und die CFK Verstärkung in die Fläche eingebaut.
Auf der Rumpfunterseite werden nun die Bauteile angeklebt. Ich mache das so, dass ich mit UHU-Por an die Stoßkante arbeite und dann beidseitig mit einer Heißkleberraupe (mit Niedrigtemperaturpistole!! Z. b. von UHU) eine Hohlkehle ziehe, das geht schnell und hält bombenfest.
Der
Füllkörper vor dem Motorspant dient als Stütze und der Kraftverteilung. Den solltest du auch gleich so einkleben, dass er für deinen Motor passt. Unnötig zu sagen, dass sich der Propeller am Schluss schön mittig der Aussparung befinden soll.
Nachdem die Rumpfunterseite fertiggestellt ist, kannst du die beiden Oberteile aufkleben. Mit Geodreiecken erreichst du mühelos rechte Winkel. Jetzt noch die zwei Flügelspitzenpots verschleifen und ankleben, dann ist der Rohbau auch schon fertig.
Jetzt ist der beste Moment für die Gestaltung deines Fighters. Beim Schwarmfliegen ist eine unterschiedliche Farbgebung natürlich wichtig. Gestaltungsvorlagen und Sonderlackierungen des Eurofighters findest du im Internet. Oder du lässt deine Phantasie spielen und entwirfst ein eigenes Design. Wer will denn schon mit langweilig grauen Modellen fliegen.
- Airliners.net: Flugzeugfotos: Eurofighter (> 6'800 Bilder)
- Fotocommunity: Fotos Eurofighter (> 870 Bilder)
- Eurofighter Homepage
Nach diesem Schritt kannst du bereits die RC- Anlage einbauen. Die beiden Aileron-Servos werden vor dem Luftschraubenkreis eingebaut, das Seitenruderservo direkt in die Fläche, mit einer schrägen Anlenkung zum Ruder. Auf folgenden Fotos siehst du die Anordnung der Servos.
Mit diesen Bauteilen erreicht man ein Fluggewicht von ca. 150- 170 g, also leicht genug, um entspannt in der Halle zu fliegen.
Der Akkuplatz ist ungefähr vor den Lufteinläufen.
Wer will, kann auch die Entenflügel ansteuern, notwendig ist es nicht, weil er ist auch so extrem wendig und lässt sich sogar sehr einfach mit ca. 75 Grad Anstellwinkel in die Luft einparken. Das funktioniert auch Indoor, ohne Wind. Es reicht, einfach mit Höhenruder und Gas zu spielen und schon steht er in der Luft. Mit dem Seitenruder läßt er sich dann sogar noch steuern und du kannst Kreise und Achten in diesem Flugzustand fliegen.
Eurofighter fliegen
Starten geht einfach: an der Heckflosse fassen und bei etwa Halbgas in die Luft schieben. Vorsicht: Wenn du ihn (wie auf dem Bild gezeigt) beim Schwerpunkt fasst, dann sei dir bewusst, dass du die Hand rasch wegziehen musst, damit du dich nicht am Propeller verletzt!
Zum Landen stellt man den Antrieb aus und zieht kurz vor dem Aufsetzen stärker am Höhenruder. So plumpst er einfach senkrecht runter. Aber bitte nicht von höher als 50 cm, sonst schont man zwar die Luftschraube, aber nicht das Modell.
Nun kann ich euch nur noch viel Spaß beim Fliegen eures Eurofighters wünschen und dass sich genug Gleichgesinnte zum Staffelfliegen finden. Zumindest in meinem Bekanntenkreis breitet sich der Virus des Eurofighters immer mehr aus.
Wenn du einen Fighter gebaut hast, laß uns bitte ein Foto zukommen.
Gerhard Hubek